Energiespartipps

Energiesparen kann jeder! Bei unseren Tipps und Tricks ist für jeden etwas dabei.

Mit effizienten Geräten lässt sich im Alltag einiges an Energie einsparen. Für eine bessere Orientierung bei Neukäufen wird vom Bodenseekreis die Broschüre "Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2023" (PDF) zur Verfügung gestellt.

1. Wie sieht mein Verbrauch aus?

Der erste Schritt um Energie einsparen zu können, ist zu wissen wie viel man überhaupt verbraucht. Ein Blick in die Energierechnung lohnt sich hier - als Mieter:in steht eine monatliche Heizkostenabrechnung zu. Auch Ablesegeräte oder Apps können Infos zu Ihrem Verbrauch in Echtzeit liefern.

Wer den Überblick über seinen Verbrauch hat, kann auch Energiefresser aufspüren und handeln.

2. Welche Rolle spielt die Raumtemperatur?

Die Raumtemperatur ist entscheidend. Jedes Grad mehr lässt die Kosten ansteigen. 
Ein Grad weniger kann hingegen bis zu 6 % an Heizkosten einsparen ohne das großartig zu spüren.
Nutzen Sie die Nachtabsenkung (Halbmondsymbol) sowohl nachts als auch wenn Sie längere Zeit weg sind. Hier reicht in den Wohnräumen eine Raumtemperatur von 16 bis 18°C. So können nebenbei rund 20 bis 30% der Energie eingespart werden.

Tipp: Über smarte Thermostate lassen sich die gewünschten Raumtemperatur und Heizzeiten nach Ihren Bedürfnissen einstellen. In den meisten Fällen lassen sich diese selbst installieren.

3. Wie Lüfte ich energiesparend?

Hier ist Stoßlüften angesagt: Das heißt alle Fenster (und Türen) ganz auf, damit sich die gesamte Luft in kurzer Zeit austauschen kann ohne dass sich die Oberflächen großartig abkühlen. 
Alles andere als hilfreich ist hingegen (dauerhaftes) Kippen: während sich die Luft kaum austauscht kühlen die umliegenden Wände aus. Das zeigt sich negativ in den Heizkosten und fördert Schimmelpilze. Wer das vermeiden möchte verzichtet auf die Kippstellung und setzt auf 3 bis 4 mal Stoßlüften am Tag.

Solange die Fenster offen sind gilt es die Thermostatventile Ihrer Heizungen zu schließen. Sonst besteht die Gefahr, dass der Temperaturfühler auf die einströmende Frischluft reagiert und die Heizung hochfahren lässt. Deshalb den Heizkörper erst wieder auf mittlere Temperatur drehen, sobald die Fenster wieder geschlossen sind.


4. Wie bleibt die Wärme im Raum?

Um Wärme im Raum zu halten, helfen geschlossene Rollläden, Jalousien und Vorhänge (Achtung: Sollten nicht die Heizkörper verdecken!). Tipp: Diese bieten im Sommer zudem Schutz vor Hitze. Außerdem Türen und Fenstern abzudichten und geschlossen zu halten um Wärmeverluste zu verringern. Mit geschlossenen, abgedichteten Türen insbesondere zum Flur oder Keller können bis zu fünf Prozent an Heizkosten gespart werden.

Sind Ihre Fenster dicht? Das lässt sich einfach prüfen: Halten Sie ein brennende Kerze nah an Tür- und Fensterrahmen. Eine flackernde Flamme und Bewegungen des Rauchs geben Hinweise, wo Luft durchströmt und neue Dichtungen sinnvoll sind.

5. Gehen Sie das Thema Dämmung an!

Um die wertvolle Wärme auch zu halten und effizient nutzen zu können ist Dämmung der Schlüssel: Mit vorgefertigten Schaumstoff-Dämmschläuchen, können die Heizungsrohre ganz einfach selbst gedämmt werden. Auch die Dämmung des Heizkessels und des Warmwasserbereiters ist dabei neben den Heizungs- und Warmwasserrohren von Bedeutung.

Insbesondere an Kellerdecken kann durch Dämmung Energie eingespart werden und für ein Wohlfühlklima gesorgt werden.  Auch hier kann man z.T. selbst anpacken mit Material aus dem Baumarkt: Bei Massivdecken können Dämmplatten an die Kellerdecke geklebt oder gedübelt werden. 

6. Machen Sie Ihrer Heizung den Weg frei!

Die Heizung braucht Freiraum, machen Sie den Weg frei damit die Wärme sich ungehindert verteilen kann. Nur so kann die Heizung den ganzen Raum gleichmäßig und effizient wärmen. Wenn die Wärme von Vorhängen, Möbeln, Deko oder ähnlichem abgehalten wird, funktioniert das weniger gut. Zum Heizkörper sollten daher mindestens 20 cm Freiraum bleiben.

7. Wie stelle ich meine Heizung richtig ein?

Heizkörper entlüften: Ein gluckern im Heizkörper ist zu hören? Ein Zeichen, dass die Heizkraft nachlässt. Spätestens jetzt ist es Zeit diesen zu entlüften, um negativen Auswirkungen auf die Heizkosten zu verhindern.

Durch regelmäßiges entlüften des Heizkörpers kann der Energieverbrauch um bis zu 15 Prozent gesenkt werden. Am besten entlüftet man einmal im Jahr vor Beginn der Heizperiode.

Lassen Sie die Heizung warten: Nicht richtig regulierte Heizanlagen sorgen dafür, dass Heizkörper nahe der Wärmepumpe sehr heiß werden und weiter entfernte Heizkörper im Vergleich zu kalt bleiben. Das kann zu Energieverlusten von bis zu 15 Prozent führen.
Durch einen hydraulischen Abgleich fließt durch alle Heizkörper wieder die richtige Wassermenge. Hierbei werden die notwenigen Daten von einem Installateur erfasst, die richtige Heizlast für jeden Raum kalkuliert und die Heizkörper entsprechend eingestellt.
Für Mieter:innen lohnt es sich die/den Vermieter:in anzusprechen: Mit geringem Aufwand können die Kosten auch von älteren Heizungsanalagen eingegrenzt werden.

8. Wie kann ich Warmwasser sparen?

Viel Energie kann beim Duschen gespart werden, denn für warmes Duschwasser muss viel Energie aufgewendet werden. 
Weniger ist mehr: Wassersparende Duschköpfe sind eine günstige Investition die viel Energiekosten - bis zu 30 Prozent Warmwasserkosten - sparen können. 

Wie das geht? Die wassersparenden Duschköpfe sorgen durch Bündelung des Wassers für einen deutlich geringeren Verbrauch als ein regulärer Duschkopf. Zusätzlich sind sie oft mit einem Durchflussbegrenzer ausgestattet.

Ein weiterer Hebel ist die Heizzeiten für den Warmwasserspeicher zu beschränken. In den meisten Fällen kann direkt an der Heizungsregelung eingestellt werden, dass in der Nacht nicht nachgeheizt wird - so kann energieaufwändiges Durchheizen verhindert werden.

Wichtig: Um das Risiko von Legionellen im Warmwasser einzugrenzen wird einmal pro Woche eine kurzzeitige Speichertemperatur in Höhe von 70°C dringend empfohlen.

9. Wo kann nebenbei Strom gespart werden?

Nicht nur beim Heizen auch für unsere Stromerzeugung wird aktuell Gas verbraucht.

Besonders kritisch dabei sind die großen Haushaltsgeräte. Zu den regelrechten Energiefressern zählen neben Waschmaschine, Trockner und Kühlschrank auch unsere Unterhaltungselektronik. 

Augen auf beim Kauf: Wer auf die Energieeffizienzklasse achtet und sich mit der richtigen Bedienung und Pflege auseinandersetzt, kann über die Zeit viel einsparen. 

Zeit für Neues? Grundsätzlich gilt es Dinge so lange wie möglich zu nutzen - besonders bei alten Geräten kann es sich aber lohnen mit einem Strommessgerät Stromfresser zu entlarven und diese durch effizientere Modell zu ersetzen.

Bye-Bye Standby!
Auch wen Geräte auf dem ersten Blick außer Betreib wirken - auch im Standby-Modus wird Stromverbraucht. In Summe rechnet sich das. 

Hilfreich sind hier Steckerleisten mit Schalter: Mit diesen können Geräte gesammelt vom Strom genommen werden - Mittels Zeitschaltuhr können die Steckerleisten so eingestellt werden, dass insbesondere zu Zeiten in denen Sie regelmäßig außer Haus sind keine Energie über den „Standby“-Modus verloren geht. 

Ladekabel in der Steckdose lassen ist bequem Was viele nicht wissen: Auch wenn kein Handy am Ladegerät hängt, verbraucht dieses Strom. Ausstecken lohnt sich also - oder eben eine Steckerleiste.

10. Was kann ich noch tun?

Weitere Tipps gibt es auf der Webseite der Bundes Energieeffizienz Kampagne wie beispielsweise Tipps zur Einsparung von Gas in privaten Haushalten.

Informationsveranstaltungen, u.a. zum Thema Energie sparen und Erneuerbare Energien bietet zudem die Verbraucherzentrale an. Diese bietet Web Seminaren zu Energiethemen und weitere Informationsmöglichkeiten an.

Sie wollen genau wissen, was Sie selbst tun können? Eine persönliche Energieberatung der Energieagentur Bodenseekreis liefert Antworten.

Suche
Stadt Überlingen