23.10.2025

Mietpreisbremse bleibt unverzichtbar: Überlingen fordert verlässliche Unterstützung vom Land

Die Stadt Überlingen wendet sich entschieden gegen die geplante Herausnahme aus der Landesliste der Kommunen, in denen die Mietpreisbremse gilt. Nach Ansicht der Stadtverwaltung wäre ein solcher Schritt ein schwerer Rückschlag für die lokale Wohnungspolitik.

Mietpreisbremse bleibt unverzichtbar: Überlingen fordert verlässliche Unterstützung vom Land

Oberbürgermeister Jan Zeitler macht deutlich: „Die Lage auf dem Überlinger Wohnungsmarkt ist nach wie vor äußerst angespannt. Trotz großer Anstrengungen beim Wohnungsbau, durch die Stadt selbst als auch durch die Baugenossenschaft BGÜ, bleibt die Nachfrage deutlich höher als das Angebot. Die Wartelisten wachsen, während die Baukosten und Zinsen immer weiter steigen. Von Entspannung kann keine Rede sein.“

Überlingen ist als attraktiver Standort am Bodensee seit Jahren stark nachgefragt bei Familien, Beschäftigten der örtlichen Betriebe und zunehmend auch bei Zuziehenden aus anderen Regionen. Nach dem Zensus 2022 wird die Bevölkerung bis 2040 voraussichtlich um rund 1.000 Personen anwachsen. Daraus ergibt sich ein zusätzlicher Bedarf an Wohnraum, der bereits in die Fortschreibung des Flächennutzungsplans einfließt. Der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben hat Überlingen daher folgerichtig als Wohnungsbauschwerpunkt eingestuft.

„Wir stehen in der Verantwortung, für ausreichend und bezahlbaren Wohnraum zu sorgen. Dazu brauchen wir aber auch verlässliche Rahmenbedingungen von Seiten des Landes“, so Zeitler weiter. „Wenn landesweit bewährte Instrumente wie die Mietpreisbremse oder die Kappungsgrenze wegfallen, gefährdet das die gesamte Balance auf dem Wohnungsmarkt. Die Folgen spüren zuerst die Mieterinnen und Mieter.“

Die Stadt verweist auf eine Reihe von Maßnahmen, mit denen sie selbst aktiv gegen die Wohnungsknappheit vorgeht: Mit der Zweckentfremdungssatzung und dem Überlinger Wohnbaulandmodell 2030 hat Überlingen bereits Werkzeuge, um Wohnraum zu sichern und neue Wohnbauprojekte gezielt zu steuern. Ohne flankierende Maßnahmen des Landes seien diese Bemühungen aber nur begrenzt wirksam.

Zeitler betont daher abschließend: „Wir brauchen ein abgestimmtes Vorgehen, keine Alleingänge. Das Land muss die Kriterien für die Einstufung angespannter Wohnungsmärkte transparent und nachvollziehbar gestalten. Nur so können Städte wie Überlingen verlässlich planen und wirksam handeln.“


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