04.04.2025

Stadt Überlingen kämpft gegen das Artensterben

Der Artenschwund hat in den letzten Jahren dramatische Ausmaße angenommen. Dies gilt insbesondere für die Insekten, die als Bestäuber zahlreicher Nutzpflanzen und als Nahrungsgrundlage für andere Tiere von immenser Bedeutung sind. Die Ursachen des Artensterbens sind vielfältig: Der Verlust von Lebensraum und Strukturen in der Landschaft, der Klimawandel, Stoffeinträge aus der Industrie und vieles mehr.

Wenn wir das Artensterben aufhalten wollen, müssen wir in allen Bereichen handeln, und dabei zählt auch die kleinste Fläche. Flächen wie sie in jeder Stadt vorkommen, unstrukturierte Grünflächen, Rasen, der bis zu zwanzig Mal im Jahr gemäht wird damit er „ordentlich“ aussieht, ist dadurch teuer aber ökologisch weitgehend wertlos.

Solche Flächen sind Teil des Biodiversitätskonzeptes der Stadt Überlingen. Dieses umfasst das Anlegen von Biotopen und Feuchtgebieten, die Betreuung von Beweidungsprojekten und andere Naturschutzmaßnahmen. Aber sie betrifft auch die kleinen toten Flächen u.a. vor städtischen Gebäuden.

Die nährstoffreichen Böden werden mit Sand und Splitt-Schottergemisch abgemagert, denn die Vielfalt der heimischen Flora entsteht nur auf mageren Substraten, fette Böden sind hierfür ungeeignet. Was auf den ersten Blick oft wie ein schottriger Boden aussieht, ist Grundlage für eine erfolgreiche Umwandlung zu einer insektenfreundlichen Blühwiese. Nach der Bodenvorbereitung erfolgt eine gezielte Ansaat mit entsprechenden Blühpflanzen, die auf den jeweiligen Standort abgestimmt und heimisch sind. In manchen Fällen werden die Ansaaten durch Initialstaudenpflanzungen oder blühende Sträucher unterstützt. Für Wildbienen werden diese Flächen mit Totholstrukturen und Sandlinsen ergänzt, da es auch die bodenbrütenden Insekten zu berücksichtigen gilt.

Anders als bei einer intensiven Gartenumgestaltung kann man nicht sofort erkennen, was genau gemacht wurde. Die Stadt Überlingen hat aus diesem Grund Hinweisschilder an den Flächen angebracht, die für Aufklärung und Information sorgen. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, findet überall Biodiversitätsflächen in der Stadt. Ob an der Zimmerwiese, in der Mühlbachstraße, im Stadtgraben oder am Eingang des Friedhofs sowie an vielen anderen Orten. Besondere Beispiele sind die Außenbereiche vor dem Bauamt und dem Grünflächenamt in der Bahnhofstraße.

Artenschutz geht uns alle an und der öffentlichen Hand kommt hier eine besondere Verantwortung zu. Mit dem Kampf gegen das Artensterben leistet die Stadt auch wichtige Beiträge zum Klimaschutz.

Die Verleihung des Deutschen Biodiversitätspreises an die Stadt Überlingen im November 2024 war eine große Auszeichnung und zugleich auch Verpflichtung, den eingeschlagenen Weg nicht zu verlassen, sondern die Gesamtkonzeption Stück für Stück umzusetzen.

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Seit ihrer Gründung vor über sechs Jahren beschäftigt sich die Mobile Jugendarbeit der Stadt Überlingen täglich mit dem Thema „Sucht“ und stellt sich dabei immer wieder die Frage, wie junge Menschen besser vor Abhängigkeit und Sucht geschützt werden können. Im Bodenseekreis und in Überlingen gibt es bereits zahlreiche gute und wirksame Angebote. Darüber hinaus ist es wichtig, das Thema regelmäßig aus dem Verborgenen in die Öffentlichkeit zu holen, Wissen zu vermitteln und Räume für Austausch zu schaffen – mit dem Ziel, eine klare innere Haltung zu fördern, die jungen Menschen als wichtige Orientierung dient.
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