Neben dem bereits im Bau befindlichen Pflegezentrum sind ein Kindergarten sowie Geschosswohnungsbau, Reihen- und Doppelhäuser geplant. Insgesamt entstehen 216 Wohneinheiten (93 Einwohner pro Hektar). Die Wärmeversorgung erfolgt über das bestehende Nahwärmenetz, das in den vergangenen Jahren durch eine klimaneutrale Umstellung mittels einer Solarthermieanlage mit Pufferspeicher modernisiert wurde.
Der gesamte Entwicklungsprozess, vom städtebaulichen Wettbewerb bis zur Erschließung und Vergabe der Baugrundstücke, ist komplex und zeitaufwendig. Klimaanpassungsfähige Stadtplanung mit klimaneutraler Wärmeversorgung erfordert ein Umdenken – weg vom herkömmlichen Bauen auf der grünen Wiese. Verschiedene Planungsdisziplinen müssen frühzeitig eingebunden werden. Besonders die enge Verzahnung von Verkehrs- und Landschaftsplanung trägt zum Erfolg der klimaangepassten Stadtplanung bei.
Zusätzlich kann durch Konzeptvergaben für die Grundstücksbebauung klimafreundliches Bauen gefördert werden. Angesichts der zunehmenden Häufigkeit von Starkregenereignissen sind Maßnahmen zur blauen Klimaanpassung unverzichtbar. Siedlungstätigkeiten sollten daher nur dort stattfinden, wo sie im Sinne der Allgemeinheit verantwortbar sind.
Für die Stadt Überlingen stellt der Entwicklungsprozess des Baugebiets „Südlich Härlen“ ein Modell dafür dar, wie eine nachhaltige Stadtentwicklung in Zukunft aussehen muss. Die gewonnenen Erkenntnisse können auch auf innerstädtische Entwicklungsprojekte und den bestehenden Siedlungsbestand übertragen werden.